Das (moderne) Barben und Karpfenangeln im kleinen Fluss

PIEP!- Das kreischen des Bissanzeigers. Das ist was man bei der Art von Angelei hören möchte. Ob man im Zelt, unter einem Schirm, einem Stuhl oder einfach nur auf dem Boden sitzt, auf dem Weg zur Rute spielen die Gedanken verrückt. Man kann nur spekulieren was auf einen zukommt. Ist es ein Karpfen oder eine Barbe? Groß oder klein? Mir ist es in dem Fall egal. Fisch ist Fisch. Und bei der Art von Angeln bin ich mir sicher, dass ich einen kampfstarken Flussfisch drillen werde.

In meiner Region dominieren Bäche, kleine und große Flüsse die Gewässer. Also habe ich mich und meine Angelei darauf angepasst. In denen schwimmen nicht nur Forellen oder auch wie viele sagen ’nur kleine Fische‘. Nein, auch Barben und Karpfen in guten Größen. Um diese ans Band zu bekommen verfolge ich Kriterien, die ich mir selber zusammengestellt habe, um an Erfolg zukommen. Zu diesen gehören: Allgemeine Ausrüstung, Gerät, Rigs, Futter, Köder und die Stellenwahl.

Abb.: Sind das nicht schöne Fische?

Allgemeine Ausrüstung

Immer Pflicht sind Utensilien, wie Messer, Zange, Tacklebox usw., die bei jeder Art von Angelei nötig sind. Beim Barben- und Karpfenangeln im Fluss braucht man noch mindestens einen Bankstick mit elektrischen Bissanzeiger und einem Bobbin oder Swinger. Außerdem nehme ich zum Schutz der Fische immer einen Kescher und eine kleine Matte mit. Sonstige Ausrüstung bestimmt man durch den Comfort, den man am Wasser haben will.

Das Gerät

Um die kampfstarken Fische überlisten zu können braucht man natürlich auch starkes Gerät. Rute, Rolle und Schnur sollten nicht zu schwach ausfallen. Gute Erfahrung habe ich mit leichten Karpfenruten gemacht. Kürzere Ruten, also kleiner als die Standardgröße 3,60 m (12ft) bei Karpfenruten, eignen sich an den kleinen Gewässern super. Am liebsten sind mir Ruten von 2,70 m (9ft). Zur stärke empfehle ich 2 3/4 lbs oder 3 lbs. Für Anfänger eignet sich auch eine Spinnrute in gleicher Größe. Zur Rollengröße kann man nur schwer was sagen, denn jeder Hersteller verwendet da andere Zahlen. Um jedoch einen Richtwert zu geben, den recht viele verwenden, reicht eine 4000er. Auf der Rolle verwende ich eine 0,30 mm monofile Hauptschnur, da viele Hindernisse die Unterwasserwelt schmücken. Es geht aber auch eine 0,20 mm geflochtene.

Die Rigs

Für die letzten Zentimeter machen Rigs aus dem typischen Karpfenangeln eine tolle Figur. Hier verwende ich vor allem, mit dem No-Knot, durch gebundene Monovorfächer. Diese sind einfach zu binden und sehr effektiv. Doch auch das KD-Rig und das German-Rig bewährt sich und hakt zuverlässig meist in der Unterlippe. Wenn es um die Hackengröße geht, ist ein 6er Karpfenhaken eine gute Wahl. Die Vorfächer dürfen im Fluss ruhig länger sein als im See. 20 bis 30 cm nehme ich als Richtwert. All diese Rigs präsentiere ich an einer Selbsthackmontage, wie dem Safty-Bold-System, bei vielen Hindernissen oder dem Inline-System, wenn ich mir sicher bin, dass der Fisch in kein Hindernis geraten kann. Außerdem schalte ich noch eine dickere Schlagschnur vor, welche abriebfest ist, falls die Schnur im Drill mit Ästen, Steinen oder Muschelbänken in Berührung kommt.

 Abb.: Mein Lieblingsrig für den Fluss: Das Monorig.

 Das Futter

Das Futter hat die Aufgabe die Friedfische an die Angelstelle zu locken, sie zum fressen animieren und so lange wie möglich am Platz zu halten, bevor sie weiterziehen. Hierfür macht sich kleines Futter gut. Unsere Zielfische mögen Mais, Pellets, Boilies und auch normales Groundbait. Gerne auch kombiniert. Um aber die Karpfen und Barben vorrangig an den Köder zu fokussieren, verwende ich in sehr vielen Fällen PVA. In dieses tue ich Pellets oder gecrushte Boilies, gerne auch ein bisschen Dip.

Abb.: Köder und Futter gleichzeitig.

Der Köder

Es gibt ein riesen Spektrum an Ködern zum Karpfen und Barben angeln. Diese reichen von der Kartoffel über Käse, sowie Erbse und Bohnen, bis zum highquality Boilie. Bevorzugt nehme ich auch einen Köder den ich im Futter habe. So haben die Fische das Futter ohne Problem aufgesaugt und werden einem anderen Köder nicht misstrauisch. Hier also wieder gerne Mais, Pellets, Boilies. Ein in der Szene vergessener Köder ist der alte Wurm oder die Made. Diese biete ich an einem Maggot-Clip an.

Die Stellenwahl

Eine gute Stelle ist wichtig, um an den Erfolg zu kommen. Man sollte wissen wo sich die Fische aufhalten. Das Gewässer ‚lesen‘ nennen es erfahrene Angler. In Flüssen gibt es viel Struktur, also auch viele interessante Stellen. Mögliche Verstecke der Fische: Gumpen, überhängende oder ins Wasser gefallene Bäume, Wurzeln, steile Kanten, strömungsberuhigte Bereiche, Muschelbänke, Steine, kurz unter und über den Wehren und und und. Da gibt es viel Möglichkeiten!

Abb.: Hotspot. Mein Setup am Gumpen.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Tipps aus meiner Vorgehensweise geben, um an die kampfstarken Barben und Karpfen aus dem Fluss zu kommen. Vielleicht kannst du den ein oder anderen Rat entnehmen und an deine ersten Flussfische oder bessere Ergebnisse zu kommen. Petri Heil!

Abb.: Hier hat alles geklappt. Ein schöner Kämpfer aus dem Fluss.

Buchmann Marco

 

4 Kommentare
  1. Marco Buchmann sagte:

    Vielen Dank an alle die den Beitrag genossen haben. Ich möchte mich für eure Rückmeldung Herzlich bedanken und ihr werdet in Zukunft mehr von mir hören. Vielen Dank nochmal.
    Petri Heil Marco

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  2. Richard sagte:

    Hi Marco,
    Ja Super dein Bericht. Könntest den Artikel für eine Fachzeitschrift verfasst haben. Professonell, so wie man Dich kennt. Würde mich sehr über einen Vortrag für die Jugend Angler freuen, und bestimmt wären auch viele Erwachse dabei, im Rahmen eines gemeinsamen Angeltages dabei.
    Werde diese Anregung an den Vorstand geben, und Dir nochmals ein Kompliment aussprechen und Danke sagen. Petri Heil Richard

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