Karpfen On Top
Das Brötchen vom morgen. Ich packte es ein, da ich schon immer einen Oberflächlichenkarpfen vom Fluss wollte. Angekommen, an meinem Hausgewässer, sah ich nach kurzer Zeit ein paar Karpfen ihre Runden schwimmen. Die Spannung stieg. Werden sie auch das Brötchen nehmen?
Ich verteile ein paar kleine Stücke. Zunächst erst die kleineren Weißfische, dann aber auch ein Karpfen dem es interessant schien was dort schwamm. Er näherte sich dem Köder, hob den Kopf an und saugte ihn gnadenlos ein. Schnell warf ich mein Hakenköder nach. Ich griff nur zur Wasserflasche und hörte das Schmatzen. Schnell die Rute aufgenommen und angeschlagen. Der Drill konnte beginnen.
Vor allem im Sommer, aber oft auch schon an warmen Frühlingstagen kannst du die Karpfen an oder knapp unter der Wasseroberfläche beobachten. Die perfekte Zeit einen Happen von der Oberfläche anzubieten. Doch nicht nur an Tagen an denen die Sonne und mit ihr auch die Hitze dominiert, funktioniert diese Methode. Nein! Auch an bewölkten Tagen und sogar mit Regen habe ich mit Brot die Fische überlisten können. Es sollte nur die Temperatur stimmen.
Oberflächenangeln funktioniert in der richtigen Zeit grundsätzlich an allen Gewässern. Jedoch wie immer, bestätigen Ausnahmen die Regel. Vorteile haben jedoch kleinere Gewässer, wie kleinere Seen, Teiche und Weiher. Diese sind übersichtlich und so können die Fische schnell gefunden werden. Die Hotspots sind meistens Uferbereiche, flache Buchten und Plateaus. Also flache Strukturen. An Hindernissen wie Bäumen und Büschen, die ins Wasser ragen oder an Stellen mit viel Kraut lohnt es sich es ebenso zu probieren.
Nun stellen sich die Fragen: Was kann ich an den Haken hängen? Was spricht die Karpfen an? Und was schwimmt überhaupt? Am besten gefangen habe ich tatsächlich mit dem Klassiker Brot, bzw. Brötchen. Dieses ist recht auffällig, voluminös, also lohnend für den Fisch und auch leicht für den Karpfen aufzunehmen. Welche Köder auch oft effektiv sind, sind schwimmende Pellets. Diese kennen viele unserer Karpfen, da die meisten heimischen Karpfen besetzt werden und somit aus der Zucht kennen. Ähnlich funktioniert Hundefutter. Wichtig ist aber zu wissen welches schwimmt, denn es gibt verschiedene Arten. Was aber meiner Erfahrung nach, ziemlich Gewässer abhängig ist, sind Marshmallows, Popcorn und Popups, die andere Angler aber jedoch als funktionierend zeigen und sogar empfehlen. Probieren ist hier angesagt. Die weicheren Leckerbissen beködere ich am bloßen Haken an. Für die härteren jedoch, verwende ich ein Gummi (Bait Band).
Zeigen sich die Fische in einem anderen Areal, wie dem gegenüberliegenden Ufer oder mitten im See, über einem Plateau zum Beispiel, benutzt man speziell für das Oberflächenangeln konzipierte Posen, schwimmende Sbirolinos oder auch Wasserkugeln.
Am Gewässer angekommen, suche ich zunächst meine Zielfische. Schon fünf Minuten am richtigen Spot sind effektiver genutzt, als der ganze Tag am falschen. Habe ich sie gefunden, werfe ich die Sorte von Köder, wie ich sie auch am Haken Fischen werde, ins Wasser, als Vorfütterung. Hier lieber erst wenig, um zu schauen ob die Karpfen in Fresslaune sind. Wenn nicht, dann suche ich weiter. Höre ich aber ein Schmatzen vom Fisch, lege ich sofort mein Hakenköder zwischen das Futter. Normalerweise dauert es dann nicht mehr lange zum ersehnten Biss.
Zum Ende hin möchte der kleine Spiegler vom Anfang sich verabschieden. Danke fürs Lesen!
Buchmann Marco
Toller Beitrag, Karpfologie.
Danke, sehr lehrreich 👍🏻🐠