Mainächte

Der Mai ist ein toller Monat. Die Natur explodiert jetzt förmlich und zeigt sich in voller Pracht. Die Wiesen werden von Blumen in allerlei Farben geschmückt, die Bäume erhalten ihre ganze Krone. Doch auch unter Wasser tut sich im Mai eine Menge. Durch das konstantere warme Wetter erwärmte sich das Wasser Tag zu Tag. Mit der steigenden Wassertemperatur, steigt auch die Aktivität der Fische. Das hat positive, aber auch negative Aspekte, die uns Angler betreffen.

Möchte man Gewässer haben die einen guten Bestand beherbergen, muss es auch Nachkommen geben. Und genau diese entstehen vor allem jetzt. Was gut für unseren Bestand ist, ist blöd wenn man in der Zeit auch angeln möchte, weil die Fische während der Hochzeit ihr Fressverhalten runter schrauben. Doch um genug Energie für das Laichgeschäft zu haben, hauen sich die Fische vor dem Laichen die Bäuche voll. Und da sie währenddessen sehr wenig Futter zu sich nehmen, haben sie danach doppelt so viel Hunger. Genau in diesen Zeiten muss man die Fische abpassen.

Bei mir war der Monat nicht sehr einfach. Die Barben wollten nicht. Vermutlich haben sie länger als sonst mit dem Laichen gebraucht oder erst später angefangen. Ich vermute durch die doch noch kalten Nächte die wir in diesem Jahr hatten. Dafür waren die Brassen noch nicht dran und konnten sie öfters als sonst fangen. Von Karpfen keine Rede. Denn die wollen sich mir einfach nicht zeigen.

Die erste Nacht des Monats stand für mich und meine Bruder Theis an. Schon aufgeregt, was der Mai uns schenken wird, packten wir unser Tackle und zogen auf die vier Tage vorbereitete Stelle. Angekommen, zog eine tolle Atmosphäre auf, die uns ein gutes Gefühl gab. Jedoch können Gefühle jemanden schnell täuschen. Die Nacht verlief sehr ruhig. Sieht man es positiv, konnten wir gut schlafen. Allerdings ging dann im Morgengrauen eine Brasse auf meine Rute. Den Wecker habe ich nicht mehr erwartet.

Die hat sich das Futter schmecken lassen.

Kurz nach Brasse lief die zweite Rute ab. Jedoch stieg der Fisch in Sekundenschnelle aus. Man kann ja nicht immer gewinnen. Und so endete auch die Session.

Über die Woche verabredeten wir uns wieder mit Tobias. Zusammen verbrachten wir einen schönen Abend mit Grill und der Frage, ob wir etwas fangen werden. Mit Spannung legten wir uns auf die Liegen. Gegen drei Uhr hörte ich ein Rascheln neben unseren Zelten. Zunächst dachte ich es wäre einer der Jungs, doch nach gewisser Zeit schaute ich nach, wer dort sein Unwesen treibt. Es stellte sich heraus, dass ein Fuchs uns besucht hat, der sich die Marinade des am Abend gegrillten Fleisches schmecken ließ. Wieder eingeschlafen, schliefen wir lange und gut. Zu lange habe ich mir gedacht als ich aufgestanden bin. Genau mit dem Gedanken realisiert man, dass man nichts gefangen hat. Was ein blödes Gefühl, welches den Morgen etwas runterzog. Aber so ist es halt und man muss damit leben.

Ein schöner Morgen. Aber nur vom Wetter her…

Wieder voll motiviert, hielt ich die Stelle weiter unter Futter. Theis und ich schafften es am folgendem Wochenende wieder ans Wasser. Ob es diesmal besser wird? Wir montierten unsere Ruten und versenkten die Montagen darauf hin im Wasser. Aufgebaut, kam Guido für ein Gespräch, was uns Glück bringen sollte, denn währenddessen lief auch die erste Rute ab. Eine schöne Brasse auf Theis‘ Rute. Immerhin „entschneidert“, dachten wir uns dabei.

Guidos Fototricks 😉
Foto: Guido Spanier

Nach dem tollen Gespräch, und auch Fisch, kochten wir unser Abendessen und ließen den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen begrüßte uns die Sonne mit ihren Strahlen. Wir fragten uns was los war. Wieder nur ein Fisch? Es lief doch vor 2 Wochen noch richtig gut und jetzt nur ein Fisch in zwei Nächten? Während dem Überlegen, über was wir nur falsch machen, zauberte uns doch noch ein langes kreischen des Bissanzeigers  ein Lachen ins Gesicht. Es entpuppte sich als starke Barbe.

Die Sonne prallte schon ziemlich stark am Morgen.

Zufrieden endete der Mai mit seinen Nächten für uns. Es war vielleicht nicht der erfolgreichste Monat, jedoch wie immer schön. Die Barbe möchte sich zuletzt noch verabschieden.

Buchmann Marco

 

 

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