Rekordkarpfen an der Prüm

Ein Fangbericht von Buchmann Marco

Es ist Sommer ’23. Ich war schon lange nicht mehr am Vereinsgewässer. Erst zwei oder dreimal im Frühjahr hatte ich es an der Prüm versucht. Durch Abschlussprüfungen und den ganzen restlichen Alltagsstress war ich sehr wenig angeln. Jedoch kommt auch mal ein Moment, in dem man sich kurz Zeit nimmt und nachdenkt.

Angeln. Mein Kopf kommt immer wieder darauf zurück. Ich entschied mich, durch das gute Wetter mal an der Prüm vorbeizufahren. Lange hatte es nicht mehr geregnet, sodass ich mir sicher war, dass das Wasser klar ist. Angekommen, lief ich das Ufer oberhalb des Wehrs ab und suchte nach Fischen. Genauer gesagt, suchte ich Karpfen. Nicht lange dauerte es, bis ich den kleinen weißen Koi in der Ferne sehen konnte.

Abb.: Wer ab und zu dort spazieren geht, kennt ihn.
Abb.: Wer ab und zu dort spazieren geht, kennt ihn.

 

Ohne hohe Erwartungen lief ich weiter. Ein für die Prüm durchschnittlicher Schuppi, mit ca. 5 kg, kam vorbeigeschwommen. Ohne mich zu bewegen, beobachtete ich den Fisch. Die Fische waren aktiv. Er schwamm zügig stromaufwärts. Zufrieden ging ich weiter, bis ich in einem im Wasser liegenden Baum einen Karpfen entdecken konnte. Ruhig und ohne Bewegung stand er da und sonnte sich. Aber er war anders als die anderen Karpfen. Er war breiter – kein typischer Flusskarpfen. Ich beschloss, an diesem Tag die Angel im Auto zu lassen.

In den darauffolgenden Tagen konnte ich es nicht sein lassen, die Fische zu suchen. Immer wieder fand ich vereinzelte Fische, jedoch nicht den größeren. Nach fast einer Woche wusste ich, wo sich die Fische am meisten aufhalten und bekam nochmals die Chance, den größeren Karpfen zu sehen. Zusätzlich war er aktiv. Er schwamm hin und her und suchte etwas. Ich ging sofort die Rute holen.

 

 

Bestückt mit einem Einzelhaken und zwei Dosen Maiskörnern kam ich zurück ans Wasser. Ich beobachtete ihn weitere 10 Minuten, um den perfekten Moment zu erwischen. Als dieser eintraf, warf ich das leichte Köderpaket etwa 40 cm vor den Fisch. Er bemerkte es und schwamm daran vorbei, bis er sich nochmal umdrehte und dem Mais hinterher tauchte und es einsaugte. Ab diesem Moment begann ein spannender Drill. Ich musste stark gegenhalten, da der Karpfen direkt Richtung Bäume zog. Nach mehreren Fluchten gelang es mir, den Fisch zu keschern.

Voller Freude schaute ich in den Kescher und wusste, es ist ein besonderer Fisch. Ich rief meine Mutter an, die für mich ein paar Fotos machen sollte. In dieser Zeit ruhte der Fisch im Wasser. Doch erst auf der Matte kam die Größe des Fisches zum Vorschein. Die Waage zeigte 16,5 kg an. Was für ein Fisch!

 

 

Fast zwei Jahre angelte ich, um einen 10-kg-Karpfen aus der Prüm zu fangen. Doch in diesem Moment übertraf ich das Ziel bei Weitem. In anderen Gewässern ist er „nur“ ein schöner Fisch, aber für die Prüm ist er ein Riese. Da dieser Fisch so besonders für mich ist, habe ich ihn „Pearl“ getauft. Das erste Mal, dass ich einem Fisch einen Namen gegeben habe.

 

Abb.: Natürlich schwimmt Pearl noch!

 

Zusatz: Dieser Anhang ist mir sehr wichtig! Durch die Möglichkeit großer Fänge und auch der Bodenbeschaffenheit mit vielen Steinen und Totholz finde ich es absolut nicht fischgerecht, wenn man mit schwachem Gerät, vor allem der Schnur, an der Prüm angelt – egal mit welchem Köder auf welchen Fisch. Tut den Fischen diesen Gefallen!

 

Buchmann Marco

 

 

 

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